Eine Amputation wirft bei vielen (potenziellen) Hundebesitzer*innen Fragen auf. Wie gut kommt ein Hund mit drei Beinen zurecht? Was verändert sich nach einer Amputation im Alltag? Diese FAQ sammelt die häufigsten Fragen und gibt dir Antworten – vor und nach der Operation.
Ja. Hunde leben erstaunlich gut auf drei Beinen. Viele sind schmerzfrei, aktiv und genauso lebensfroh wie vorher – teilweise sogar aktiver als vor der OP, weil die Ursache der Schmerzen (z. B. Tumor, schwere Verletzung) entfernt wurde.
Die OP ist groß, aber Hunde kommen damit beeindruckend gut zurecht. Sie orientieren sich nicht an optischen „Defiziten“, sondern daran, ob sie schmerzfrei und beweglich sind.
Ja. Das Alter allein ist kein Ausschlusskriterium. Entscheidend ist der allgemeine Gesundheitszustand und ob die Amputation die Lebensqualität verbessert.
Viele Hunde brauchen nur wenige Tage nach der OP. Die meisten laufen nach 2–6 Wochen stabil. Eine gute Schmerztherapie und Physiotherapie beschleunigen die Anpassung deutlich.
In der Regel nein. Die Amputation entfernt oft die Ursache der Schmerzen. Gut eingestellte Schmerztherapie in den ersten Wochen ist wichtig. Durch die Amputation und die damit verbundene statische Veränderung kann es jedoch zu Überlastungen im Rücken und in den verbleibenden Beinen kommen. Aus diesem Grund sind Physiotherapie und je nach Hund auch eine Unterstützung mit Hilfsmitteln ratsam.
Wie bei jeder Operation: Narkoserisiken, Wundheilungsstörungen, Infektionen. Spezifisch für dreibeinige Hunde: spätere Überlastung einzelner Gelenke – mit guter Physio aber gut kontrollierbar.
Ja. Die allermeisten dreibeinigen Hunde rennen, spielen und sind normal aktiv. Man passt nur auf, dass nichts zu wild ist und der Hund nicht wegrutscht bis die Muskulatur aufgebaut ist.
Der behandelnde Chirurg gibt den Besitzer:innen in der Regel einen Rehaplan mit. Dieser sollte unbedingt eingehalten werden. Eine allgemeine Empfehlung lautet:
In den ersten 2–3 Wochen: sehr kontrolliert und wenig.
Ab Woche 4–6: kurze Spaziergänge steigern.
Später: normales Aktivitätslevel, angepasst an Kondition und Muskulatur.
Ja, Physiotherapie wird sehr empfohlen. Sie verhindert Überlastung, löst Verspannungen durch die Umstellung des Körpers, stärkt die Muskulatur und hilft bei Balance und Koordination.
Das ist eine gute Frage und nicht eindeutig mit Ja oder Nein beantwortbar. Bei kleineren Hunden, für die eine Treppenstufe sowieso schon ein recht großes Hindernis in Relation zur Körpergröße darstellt, kann es Sinn machen sie zu tragen.
Bei größeren Hunden kann es mit Training und je nach individueller Konstitution durchaus klappen. Anfangs sollte der Hund gesichert werden (Geschirr, langsames Tempo). Viele Dreibeiner werden später sehr treppensicher.
Das ist je nach allgemeinem Gesundheitszustand unterschiedlich.
Bei fachgerechter Amputation meist nur gering.
Typische Anpassungen:
Ansonsten leben die meisten ein fast normales Hundeleben.
Ja – passende Sportarten sind z. B.:
Meist völlig normal. Manche Hunde reagieren kurz irritiert, aber das legt sich schnell.
Wichtig: Begegnungen in den ersten Wochen vorsichtig auswählen.
Kurzfristig können Unsicherheit, Frust oder Rückzug auftreten. Unserer Erfahrung nach aber eher selten.
Langfristig leben dreibeinige Hunde in der Regel unbeschwert, ohne „Trauer“ über das verlorene Bein.
Die meisten: 4–8 Wochen
Mit Physiotherapie: oft schneller.
Komplette muskuläre Anpassung: bis zu 6 Monate.
Die Vorderbeine tragen bei einem Hund das meiste Gewicht. (wie viel?) Deshalb verändert sich die Statik bei einem vorderbeinamputierten Hund stärker als bei einer Hinterhandamputation und es macht sich deutlich bemerkbar, wenn eines der Vorderbeine amputiert wird. Demnach ist das Laufen anstrengender und sie ermüden schneller beim Spaziergang. Deshalb sollte man die Länge der Spaziergänge an die Möglichkeiten des Hundes anpassen und nicht zu lange Runden laufen. Auch besonders Runterlaufen von Steigungen und Treppen kann mühsam sein.
Mögliche gesundheitliche Folgen sind:
Auch durch eine Hinterhandamputation verändert sich die Statik des Hundes, jedoch weniger stark als bei einer Vorderhandamputation. Auch hier sollte man die Spaziergänge an die individuelle Fitness des Hundes anpassen.
Mögliche Auswirkungen für seine Gesundheit sind: